Stufenbohrer benutzen
Bei der Herstellung von Frontplatten sind manchmal große Löcher zu bohren. Für eine 6,3mm-Klinkenbuchse reicht noch ein 10mm-Spiralbohrer, doch wenn eine XLR-Buchse zum Anschluss eines Mikrofons eingebaut werden soll, muss das Loch einen Durchmesser von immerhin 22 Millimetern haben. Um eine so große Öffnung in eine zwei Millimeter starke Platte aus Aluminium oder Acrylglas zu bohren, sollte man am besten einen Stufenbohrer benutzen.
Stufenbohrer benutzen – Platte sicher einspannen
Bei der Arbeit mit einem Stufenbohrer muss die Platte aus Aluminium oder Acrylglas absolut fest und sicher unter dem Bohrständer platziert sein. Mit drei Schrauben, drei Brettern und einer tiefen 30mm-Bohrung – die man am besten mit einem Forstnerbohrer herstellt – ist man mit einer selbstgebauten Vorrichtung für alle Anwendungen gerüstet.
Zuerst die beiden Schrauben für die eine der beiden langen Seiten der Platte in das Kiefernbrett einschrauben. Dann die Platte anlegen und nun die dritte Schraube eng an der anderen langen Seite der Platte hineindrehen. Für das Umspannen auf eine andere Platte muss dann nur die einzelne Schraube herausgedreht und neu platziert werden. Die Platte sitzt damit fest in der Vorrichtung – die als Ganzes natürlich unter dem Bohrständer auch noch befestigt oder zumindest an einem Anschlag angelegt sein sollte.
Stufenbohrer benutzen – vom kleinen zum großen Durchmesser
Der größere der beiden Stufenbohrer beginnt erst bei 14 Millimetern, ein Durchmesser, an den man sich mit dem anderen Stufenbohrer in 2mm-Abstufungen heranarbeiten kann, beginnend bei 6 Millimetern.
Mit einem Set von drei hochwertigen Stufenbohrern ist man für die meisten Anwendungsfälle gut ausgerüstet:
Stufe für Stufe
Sechzehn Millimeter sind geschafft, in einer Platte aus Aluminium, die zwei Millimeter stark ist. Die Stufenhöhe erlaubt im Prinzip noch einen Millimeter mehr, bei solchen Stärken sollte zur Kühlung eventuell Bohrwasser oder Schneidöl benutzt werden.
Späne und Grate
Ein scharfer Bohrer schneidet ohne Geräusch und erzeugt schöne Späne, ein stumpfes Werkzeug dagegen quietscht und produziert weniger schöne Späne, wie im Bild rechts zu sehen ist.

Links: Späne eines scharfen Bohrer, rechts: stumpf oder kühlungsbedürftig
Bei einem stumpfen Bohrer bildet sich auf der Unterseite ein sichtbarer Grat (links), den ein scharfer Bohrer nicht erzeugt, wie das rechte Bild zeigt.
Bohrmaschine richtig einstellen, langsam bohren
Natürlich muss die Drehzahl an der Tischbohrmaschine möglichst niedrig eingestellt sein und man sollte mit wenig Druck langsam durch die Platte bohren. Die Skizze im Deckel der Tischbohrmaschine sorgt allerdings eher für Verwirrung.
Die fertige Frontplatte aus Acryglas