Zu schade für den Ofen – Grünholz zum Drechseln verwenden
Die Nachbarn haben ihren Birnbaum ausgelichtet und dabei auch stärkere Äste abgesägt. Einige davon sind verdreht und verastet und tatsächlich nur als Feuerholz im Werkstattofen zu gebrauchen. Andere eignen sich aber durchaus als Holz zum Drechseln. Die kleinen Stämme lassen sich nach der Trocknung zersägen und können dann als Rohlinge für die Kugelschreiberherstellung verwendet werden.
Die zugesägten Astabschnitte werden an der Drechselbank von der Rinde befreit und und dann zu Rohlingen gedrechselt. Die kurzen Kanteln unten im Bild zeigen die schöne Farbe des frischen Birnbaumholzes.
Grünholz zum Drechseln – aus Nachbars Garten in die Holzwerkstatt
Das frisch geschnittene Birnbaumholz lässt sich wunderbar bearbeiten und wie beim Bohren kann man an schönen Spänen erkennen, ob die Drechselmesser wirklich scharf sind.
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Mit Klick aufs Foto zum Video aus der relais30-Holzwerkstatt
Aus den Rohlingen können nach der Trocknung vielleicht Dosen hergestellt werden. Bis dahin muss das frische Holz aber sicher einige Monate trocknen. In dieser Zeit wird es etwa zehn Prozent seines Umfangs verlieren.
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Mit Schruppröhre und Drehmeißel einen Rohling herstellen
Nach einigen Durchgängen mit der breiten Schruppröhre wird der Astabschnitt auf der Drechselbank mit dem Drehmeißel von allen Seiten geschlichtet.
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Überraschung im Mai
Nach genau einem Monat haben sich im Holz leider mächtige Risse gebildet. Aus diesen Rohlingen lassen sich keine Dosen mehr drechseln. Aber für Stifte ist das Holz durchaus geeignet.
An den Rissen kann ein Beil zum Aufspalten der Rohlinge angesetzt werden. Danach wird das Holz auf der Bandsäge zu kleinen Kanteln zurechtgesägt, die dann an der Drechselbank in die richtige Form gebracht werden.
Nach der Oberflächenbearbeitung zeigt der gedrechselte Stift, wie schlicht-schön das Birnenholz aussieht. Zu diesem Zeitpunkt sitzt der Zierring in der Mitte des Stiftes noch stramm auf dem gedrechselten Zapfen.
Doch schon nach einigen Tagen beginnt sich der Ring zu lösen, denn das Birnenholz war doch noch nicht ausreichend trocken. Das Holz wird sogar noch weiter schwinden und muss deshalb sicher noch einige Monate lagern. Falls in dieser Zeit Risse in den kleinen Kanteln entstehen, bleibt am Ende doch nur der Holzofen – was sehr schade wäre.